Wie wählt man das richtige Ladekabel für sein Elektrofahrzeug?
Die Wahl des richtigen Ladekabels für Ihr Elektrofahrzeug (EV) kann eine Herausforderung sein, besonders wenn Sie neu in der Welt des elektrischen Fahrens sind. In diesem Artikel werden wir Sie durch diesen Prozess führen und die verschiedenen Ladeoptionen und Steckertypen erklären.
Brauche ich ein Ladekabel?
Die kurze Antwort lautet: Ja. Ohne ein Ladekabel können Sie Ihr Elektroauto nicht an öffentlichen Ladestationen aufladen. Einige Wallboxen für den Hausgebrauch sind mit einem integrierten Ladekabel ausgestattet, die meisten jedoch nicht. Außerdem kann es praktisch sein, für Notfälle ein zusätzliches Ladekabel im Auto zu haben.
Was sind die Aufladeoptionen?
Es gibt vier Hauptlademodi, jeder mit seinem eigenen Kabel. Diese Modi unterscheiden sich in Bezug auf Sicherheit, Geschwindigkeit und Mobilität des Ladevorgangs. Werfen wir einen Blick auf diese vier Ladeoptionen:
Mode 2 – Über die Haushaltssteckdose.
Sie können Ihr Auto an einer Haushaltssteckdose aufladen. Dazu benötigen Sie ein spezielles Ladekabel, mit dem Sie Ihr Elektrofahrzeug an eine normale Haushaltssteckdose anschließen können. Diese Ladekabel verfügen auch über Vorkehrungen, die Sie vor Kurzschlüssen und Stromschlägen schützen. Mode 2 bedeutet außerdem, dass das Kabel die Ladeleistung regulieren kann, um Spitzenzeiten zu vermeiden. Denken Sie daran, dass das Aufladen über diesen Weg viel langsamer ist. In fast allen Fällen wird die maximale Ladeleistung Ihres Elektroautos, aber auch eines Plug-in-Hybrids, nicht genutzt. Die Automarken liefern in der Regel ein solches Ladekabel, das nur bis zu 2,3 kW laden kann. Inzwischen gibt es auch spezielle Ladekabel, die mit bis zu 3,7 kW (16 Ampere) laden können. Die meisten Elektroautos haben jedoch eine Standard-Wechselstrom-Ladeleistung von 11 kW.
Mode 3 – Über die normale Ladestation (zu Hause)
Auf diesem Weg können bis zu 22 kW über Wechselstrom geladen werden. Dies kann über eine Wallbox zu Hause oder eine öffentliche Ladestation in einem Parkhaus erfolgen. Dies wird auch als „Mode 3“ bezeichnet. Mode 3 bedeutet Kommunikation zwischen Ladesäule und Auto. Dadurch werden intelligente Funktionen wie der Lastausgleich möglich. Dadurch werden zum Beispiel Spitzenzeiten vermieden. Dazu verwenden Sie auch das herkömmliche Ladekabel Typ 2.
Über Kraftstrom
Aufladen über einen Strom- oder CEE-Anschluss. Das bedeutet, dass Sie Mode 2 mit ähnlichen Ladegeschwindigkeiten wie an einer normalen Ladestation aufladen können. Allerdings benötigen Sie auch einen Hochspannungsanschluss. In den Niederlanden finden Sie diese meist nur in Geschäftsräumen oder auf dem Campingplatz. In Deutschland ist es zum Beispiel üblicher, dass Haushalte einen Stromanschluss haben. Hier brauchen Sie also ein spezielles ‚mobiles‘ Ladekabel, mit dem Sie Ihr Auto an eine bestimmte CEE-Steckdose (3-polig oder 5-polig) anschließen können.
Schnelles Laden
Das Schnellladen erfolgt über das Combined Charging System (CCS oder CCS2) mit Gleichstrom. Damit können Sie Ladegeschwindigkeiten von bis zu 250 kW erreichen. Derzeit sind diese Optionen jedoch nur an öffentlichen Ladestationen verfügbar. Mit den hohen Ladegeschwindigkeiten können Sie Ihre Batterie oft in bis zu 20 Minuten von 0 auf 80 % aufladen. Der Nachteil dieser Technologie ist, dass die Ladegeschwindigkeit zwischen 80 und 100 % drastisch abfällt.
Was sind die verschiedenen Arten von Steckern?
Es gibt vier wichtige Steckertypen für Elektroautos, die Sie kennen sollten:
Typ 1: Dieser 5-polige Stecker ist der Standard in den Vereinigten Staaten und Japan. Damit können Sie nur 1-Phasen-Wechselstrom bis zu 7,4 kW aufladen. Einige ältere Modelle (wie der Mitsubishi Outlander PHEV vor 2019) haben auch in Europa noch einen Typ-1-Anschluss. Diese Fahrzeuge können jedoch über ein Typ-1-zu-Typ-2-Ladekabel perfekt an eine Standardladestation angeschlossen werden.
Typ 2: Dieser 7-polige Anschluss ist der Standard in den Niederlanden und im übrigen Europa. Es wird auch Mennekes-Kabel genannt, nach dem Entwickler dieses Kabels. Sie können damit sowohl 1-Phasen- als auch 3-Phasen-Wechselstrom mit bis zu 22 kW aufladen.
Typ 3: Dieser Stecker ähnelt dem Typ-2-Stecker und kann dieselben Ladekapazitäten wie der Typ-2-Stecker bewältigen. Allerdings verfügt dieser Stecker über eine Reihe zusätzlicher Sicherheitsventile. Im Allgemeinen wird dieser Stecker nur in Frankreich und Italien verwendet. Fahren Sie in eines dieser Länder in den Urlaub? Dann empfiehlt es sich, ein Ladekabel Typ 2 auf Typ 3 zu kaufen.
CHAdeMO: Mit diesem 4-poligen Ladekabel können Sie an verschiedenen Stationen in den Niederlanden schnell aufladen. Es erreicht eine Leistung von bis zu 100 kW Gleichstrom.
CCS2 (Kombiniertes Ladesystem): Dieser Stecker kann sowohl für das Laden mit Gleich- als auch mit Wechselstrom verwendet werden. Der „2-in-1“-Stecker wird wegen seiner Doppelfunktion auch Combo-2-Stecker genannt.
Woher weiß ich, welche Art von Ladekabel ich brauche?
Überprüfen Sie zunächst die Steckdose Ihres Fahrzeugs. Die meisten EVs und PHEVs haben einen Standard-Typ-2-Anschluss (Mennekes). Prüfen Sie dann die maximale AC-Ladekapazität Ihres Fahrzeugs. Im Allgemeinen gibt es dafür 4 Kategorien.
- 3.7kW: 1 Phase bis zu 16 Ampere – die meisten PHEVs
- 7.4kW: 1 Phase bis zu 32 Ampere – ältere EV oder neuere PHEV wie z.B. ein Range Rover.
- 11kW: 3 Phasen bis zu 16 Ampere – die meisten Standard-EV, z. B. alle Tesla- oder Kia-Modelle.
- 22kW: 1 Phase bis zu 32 Ampere – einige neuere E-Fahrzeuge, z. B. der Renault Zoe.
Um die maximale Ladeleistung zu erreichen, benötigen Sie mindestens ein Ladekabel, das diese Leistung verarbeiten kann. Ein Tesla Model 3 mit einer Ladeleistung von 11 kW benötigt also mindestens ein 11-kW-Ladekabel. Ein Ladekabel, das eine höhere Kapazität und eine höhere Stromstärke zulässt, kann es jedoch auch problemlos aufladen. So sind Sie auch in Zukunft bei eventuellen Aktualisierungen Ihres Autos immer mit einem 22-kW-Ladekabel gerüstet. Achten Sie nicht nur auf die Leistung, sondern auch auf die Stromstärke. Hat Ihr Auto eine Ladeleistung von 7,4 kW? Dann braucht es eine Stromstärke von 32A. Ein 11-kW-Ladekabel wird in diesem Fall maximal 3,7 kW laden.
Denken Sie auch daran, dass ein 32A-Ladekabel dicker und damit schwerer und starrer ist als ein 16A-Ladekabel.
Was ist die richtige Länge für meine Situation?
Es ist wichtig, die richtige Länge zu wählen. Dies erspart Ihnen viel Ärger bei der weiteren Verwendung des Kabels. Wenn Sie das Ladekabel hauptsächlich zu Hause oder an Orten verwenden, an denen Sie wissen, dass Sie leicht in die Nähe der Ladestation gelangen können, dann wählen Sie das 4 oder 6 Meter lange Kabel. Mit dem 6-Meter-Ladekabel haben Sie etwas mehr Spielraum beim Parken und können auch eine etwas weiter entfernte Ladestation leicht erreichen. Einige Online-Shops, wie z. B. Voldtladekabel, bieten sogar Ladekabel mit bis zu 25 Metern Länge an.
Wir hoffen, dass Sie nach dem Lesen dieser Informationen eine bessere Vorstellung davon haben, welches Ladekabel Sie benötigen.